Rechenscheiben

Schon bald nachdem der Schotte Lord John Napier 1614 als erster die "wunderbaren Regeln der Logarithmen" beschrieben hatte, wurde auch der Rechenstab erfunden. Dieser bestand bei Edmund Gunter 1620 aus nur einer Skala, auf der Längen mit einem Stechzirkel abgegriffen und an eine andere Position der Skala übertragen wurden. Kurz darauf, 1627, verbesserte William Oughtred dieses Verfahren nochmals, indem er zwei Skalen zu einem Rechenschieber kombinierte.

Wenig später verbesserte er aber auch das Stechzirkel-Prinzip: Er ordnete die Skala kreisförmig an und ersetzte den Stechzirkel durch zwei verstellbare Zeiger. Links eine Rechenscheibe von Robert Davenport, konstruiert nach Oughtreds Prinzip um 1650, die im Schottischen Museum Edinburgh zu sehen ist. Die zweite Scheibe ist eine amerikanische "Midget 5 in 1" aus dem Jahr 1936, die ebenfalls zwei Zeiger über einer einzelnen Skala anordnet. In Deutschland gab es diese Art von Rechenscheiben in den 1970er-Jahren von Logomat.

   

 Die meisten deutschen Rechenscheiben funktionierten aber anders. Die gebräuchlichen Modelle von Tröger, Nestler, Loga, Faber-Castell, Norma usw. arbeiten ausnahmslos mit zwei gegeneinander verschiebbaren Skalen. Auch dafür gab es Vorbilder, etwa Palmer's Computing Scale von 1843.

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